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Buntbarsche

Die Familie der Buntbarsche oder Cichliden ist die artenreichste Süßwasserfamilie. Sie ist in Südamerika, Afrika und mit wenigen Arten in Asien vertreten. Allein in den ostafrikanischen Seen Malawi, Tanganjika und Viktoria kommen jeweils mehrere hundert Arten nur dort vor.

Keine Gruppe unter den tropischen Aquarienfischen kann eine der so große Vielfalt an Formen, Größen und Fortpflanzungsweisen bieten wie die Buntbarsche. Die Körperformen reichen von scheibenförmig beim Diskusfisch bis zur zylindrischen Form der Schlankcichliden. Viele Arten sind auch sehr bunt, besonders jene, die vom afrikanischen Rift Valley stammen. Einige Buntbarsche werden sehr groß und brauchen ein Aquarium für sich. Andere wiederum kann man gut ein einem Gesellschaftsbecken pflegen.



Lebensweise
Auch ihre Ernährungsweisen sind sehr vielfältig. Die Ernährungsformen schwanken vom Räuber über den Planktonfresser, Larvenfresser bis hin zum Pflanzenfresser. Alle Arten jedoch kümmern sich intensiv um ihre Nachkommen und verteidigen zur Brutzeit erbarmungslos ihre Reviere. Bei einigen Arten übernehmen beide Eltern die Brutpflege, bei anderen aber nur ein Elternteil. Die Verhaltensweisen reichen dabei von der Brutpflege in Höhlen bis zu den Maulbrütern, die die Eier bzw. Larven in ihrer Mundhöhle aufnehmen und sie dort mehrere Wochen lang ausbrüten. Erstaunlich ist auch, dass diese Fische ein komplexes Sozialsystem aufbauen können: Zum Beispiel leben einige Tanganjika-Buntbarsche in regelrechten Großfamilien, in denen die Geschwister bei der Aufzucht der jüngeren helfen.

Systematik
Die Buntbarsche (Cichlidae), auch Cichliden genannt sind eine Familie der Ordnung der Cichliformes. Sie werden in vier Unterfamilien und in eine Reihe von Triben (eine Rangstufe zwischen Unterfamilie und Gattung) eingeteilt. An der Basis des Stammbaums stehen die in Indien, Madagaskar sowie Sri Lanka lebenden Etroplinae und die - auschliesslich auf Madagaskar lebenden - madagassischen Ptychochrominae. Die Arten der afrikanischen Buntbarsche und die wenigen des Nahen Ostens gehören alle zur Unterfamilie Pseudocrenilabrinae, die süd-, mittel- und nordamerikanischen zur Unterfamilie Cichlinae.

Reihe: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Unterkohorte: Neoteleostei
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ovalentaria
Ordnung: Buntbarschartige (Cichliformes)
Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
Unterfamilien:



Punktierter Buntbarsch (Etroplinae)

z.B. Punktierter Buntbarsch (Etroplus maculatus)

Marakeli-Buntbarsch (Ptychochrominae)

z.B. Marakeli-Buntbarsch (Paratilapia polleni)

Buckelkopfcichlide (Pseudocrenilabrinae)

z.B. Buckelkopfcichlide (Steatocranus casuarius)

Pfauenaugen-Buntbarsch (Cichlinae)

z.B. Pfauenaugenbuntbarsch (Astronotus ocellatus)


Tribus:



Die Unterfamilien Pseudocrenilabrinae und Cichlinae werden in eine Reihe von Triben eingeteilt. Als Tribus wird eine Rangstufe zwischen Unterfamilie und Gattung bezeichnet. Pseudocrenilabrinae enthält z.B. die Gattungsgruppen Ectodini, Lamprologini, Limnochromini, Tropheini und die in Afrika sehr weit verbreiteten Haplochromini und Tilapiini. Die Unterfamilie Cichlinae, der alle süd-, mittel und nordamerikanischen Buntbarsche angehören, enthält die Retroculini, Cichlini, Chaetobranchini, Geophagini, Astronotini, Cichlasomatini und Heroini.


  Konsequenz für die Aquaristik?
Buntbarsche sollten am besten in reinen Cichlidenbecken gepflegt werden. Problematisch ist, dass sich viele der Arten an den im Aquarium gepflegten Wasserpflanzen vergreifen. Dadurch stehen Aquarianern, die diese Arten halten, nur eine begrenzte Anzahl von Pflanzenarten zur Verfügung. Dazu zählt unter anderem das Zwergspeerblatt (Anubias barteri var. nana).

Tipp: Am ehesten für ein Gesellschaftsbecken geeignet sind der Segelflosser (Pterophyllum scalare) oder der Schmetterlingsbuntbarsch (Mikrogeophagus ramirezi). Sie zeigen nicht die typischen Verhaltensweisen, wie z.B. ständig im Bodensubstrat herumzuwühlen. Auch Pflanzen werden von ihnen geduldet.
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