|
|
|
|
Beleuchtung
Ein Aquarium soll einen Ausschnitt der natürlichen Verhältnisse wiedergeben. Dazu gehört auch das Licht. In der Natur sind die Lichtverhältnisse komplizierter als die gleichmäßige Beleuchtung über einem Aquarium. Je nach Standort kommen in einem Biotop schattige Uferbereiche und helle, sonnenbeschienene Zonen nebeneinander vor. Hervorragend für eine naturgetreue Nachbildung der natürlichen Lichtverhältnisse geeignet, ist eine Beleuchtungseinheit mit elektronischer Dimmung. Somit wird den Aquarienfischen- und pflanzen ein naturgetreuer Sonnenauf- bzw. - untergang geboten. Die Vorteile sind klar: Durch morgendliches Hoch- und abendliches Abdimmen stehen die Tiere weniger unter Stress, als beim plötzlichem Einschalten der gesamten Lichtmenge.
Welche Beleuchtung für welches Aquarium? Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Lichtbedürfnis von Aquarienpflanzen zu stillen bzw. eine konstante Lichtmenge zur Verfügung zu stellen. Fische brauchen nur soviel Licht, dass sie sich ernähren und fortpflanzen können.
Die am meisten verbereitete Lichtanlage ist sicherlich die Aquarienabdeckung mit
zwei Leuchtstoffröhren oder mit LED-Lampen. Bei den Leuchtstoffröhren haben die leistungsstärkeren T5 (16 mm) die alten T8 (26 mm) schon seit Jahren nahezu komplett abgelöst. Die heutigen Aquarien werden fast nur noch mit T5-Röhren als Beleuchtung ausgestattet, wenn sie nicht sowieso schon mit der nächsten Generation der Aquarienbeleuchtung, den LEDs bestückt sind. LED-Leisten können mittlerweile die T5-Leuchtbalken von der Leuchtkraft her völlig ersetzen. Möchte man das Aquarium 'oben ohne' betreiben, bieten sich diverse Hänge- und Aufsatzleuchten zur individuellen Gestaltung an. Diese Technik ist auch für Aquarien, die höher als 50 cm sind, geeignet.
Leuchtmittel sind Verbrauchsmaterial, so müssen Leuchtstoffröhren (T5 + T8) alle 6 – 12 Monate ersetzt werden. Bei der LED-Technologie hat man eine Brenndauer der LEDs von ca. 30.000 Stunden und eine Energieersparnis von etwa 50 % gegenüber Leuchtstofflampen.
LED
Beleuchtung LEDs gibt es als Spot, Leuchtstreifen bzw. -balken oder Hängelampe. Sie bieten zahlreiche Vorteile gegenüber der konventionellen
Beleuchtung. Da wäre zum einen der deutlich sparsamere
Stromverbrauch (bis zu 50 %). Zum anderen entfällt der jährliche
Röhrenwechsel, da die LEDs einen Lebenszyklus von knapp über 10
Jahren haben. Trotz ihres früheren Rufs, dass sie das
Pflanzenwachstum stagnieren lassen, kann man heutzutage ruhigen
Gewissens auch LED Lampen über ein stark bepflanztes
Süßwasseraquarium oder ein mit Korallen besetztes
Meerwasseraquarium platzieren.
|
Nach einigen
Entwicklungsjahren besitzen auch LEDs angepasste Lichtspektren für die
verschiedensten Arten von Aquarien. Zum Beispiel in Pflanzenaquarien
Chlorophyll anregendes rotes Licht (600 – 680 nm) oder in
Meerwasseraquarien für Zooxanthellen Lichtwellen im blauen Bereich (400 –
450 nm). |
Einige dieser Lampen lassen sich auch mit dafür vorgesehenen
Beleuchtungscomputern steuern und dimmen, so dass man einen
ganzen Tagesverlauf simulieren könnte. Die LEDs haben generell
eine Streuung von 120 Grad. Hierdurch hat man einen Großteil der
Lichtmenge zur Verfügung, Verluste werden durch Reflektion
verringert.
Leuchtstofflampen Auf der Innenseite des Glasrohrs ist ein
fluoreszierender Leuchtstoff aufgetragen, der durch UV-Strahlung angeregt wird und helles, sichtbares Licht abgibt.
|
Leuchtstoffröhren gibt es in unterschiedlichen Längen und Lichtfarben. Je nach Anzahl der Röhren kann man verschiedene Lichtfarben miteinander kombinieren. Das uns dabei weiß erscheinende Licht ist eine Mischung aus Spektralfarben. Das Grün der Pflanzen kommt daher, dass diese die Spektralfarbe 'grün' nicht absorbieren, sondern reflektieren. |
Pflanzen haben ein Photosyntheseoptimum im roten, Algen mehr im blauen Spektralbereich.
Im Handel werden moderne Röhren-Lampen, mit unterschiedlichsten Spitzen und Lücken im Spektrum angeboten. Diese Lücken ('Algenlöcher') nehmen bei der Beleuchtung etwas vom blauen und UV Spektralbereich zurück. Das stört die Aquarienpflanzen recht wenig, nimmt aber den Algen einen für sie sehr gut nutzbaren Teil des Spektrums weg.
HQI-Lampen Der Hochdruckbrenner enthält zusätzlich Halogen-Metalldämpfe, wodurch sichtbares Licht geliefert und die Beschichtung des äußeren Kolbens mit Leuchtstoffen überflüssig wird. Lichtfarben sind erhältlich in Neutralweiß (4.300 K), Tageslicht (5600 K) und 10.000 K für Seewasser bzw. Niedere Tiere. HQI-Beleuchtungen sind für die Meerwasseraquaristik absoluter Standard.
|
Hier stehen Wattstärken von 70 Watt bis 1000 Watt zur Wahl. Entscheidend für die Wattstärke ist die Höhe des Aquariums und der Wasserstand. Bei einem Wasserstand von 50 cm, sind 70 Watt HQI-Lampen gerade noch als ideal zu bezeichnen. Zwischen 50 und 70 cm Beckenhöhe empfehlen sich 150 Watt. Über 70 cm bis ca. 85 cm Wasserstand sind 250 Watt gerade noch ausreichend. |
HQL-Leuchten Quecksilberdampf-Hochdrucklampen funktionieren nach einem ähnlichem Prinzip wie Leuchtstoffröhren. Der Hochdruck-Brenner im Glaskörper erzeugt UV-Strahlung, die wiederum das aufgeschichtete Leuchtmittel zur Abgabe von Licht anregt. Bei den Lichtfarben gibt es bei den HQL-Leuchten deutlich weniger Auswahl als bei den Leuchtstoffröhren: Warmweiß (pflanzenfreundlich) und Warmton (besonders hoher Rotanteil).
|
Diese Leuchten, die es in der Aquaristik vornehmlich in zwei Wattstärken gibt (80 und 125 Watt), finden fast ausschließlich bei 'offenen Aquarien' und Aquarienhöhen von 40 bis 70 cm Verwendung. Sie liefern ein relativ 'warmes' Licht, das den Eindruck einer 'Sonnenbestrahlten' Unterwasserwelt vermittelt. |
- das Spektrum mit sogenannten Algenlöchern schafft ein algenunfreundliches Lichtklima
- ein hoher Rot- und ein vergleichsweise geringer Blauanteil sorgt für prächtigen Pflanzenwuchs
- lange Lebensdauer von ca. 7000 Brennstunden
Wie lang sollte die Beleuchtung brennen? In den Tropen liegt die Tageslichtdauer bei ca. 10-12 Stunden, jedoch tritt durch den flachen Einfallswinkel in den Morgen- und Abendstunden nur sehr wenig Licht in das Wasser ein. Die effektive Beleuchtungszeit der Pflanzen in ihren Heimatgebieten ist also deutlich kürzer als die Tageslichtlänge.
Ein Wert von 8-10 Stunden hat sich in den Aquarien gut bewährt. Wird die Beleuchtungszeit verändert, sollte dies immer schrittweise (je ca. 30 Minuten) geschehen, damit sich Fische und Pflanzen auf diese Verschiebung einstellen können. Die Schaltung über eine Zeitschaltuhr ist empfehlenswert, da sie konstant ist.
|
| | | |